Daniel Friederich

Daniel Friederich (1932–2020) zählt zu den bedeutendsten französischen Gitarrenbauern des 20. Jahrhunderts. Ursprünglich als Möbelschreiner ausgebildet, baute er 1955 seine erste Gitarre und entwickelte später einen äußerst analytischen und wissenschaftlichen Ansatz im Gitarrenbau. Friederich dokumentierte jedes seiner Instrumente akribisch und schuf hochentwickelte Modelle mit herausragender klanglicher Ausgewogenheit, warmem Ton und perfekter Handwerkskunst. Seine Gitarren wurden von namhaften Künstlern wie Ida Presti, Alexandre Lagoya und Julian Bream gespielt. Ab 1970 fertigte er ausschließlich seine berühmten Concert Guitars, die alle detailliert in seinen Werkstattbüchern festgehalten wurden. Sein Werk gilt bis heute als Maßstab moderner Gitarrenbaukunst.

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Daniel Friederich (1932 – 2020) – Master-Luthier

Daniel Friederich, geboren 1932 in Paris, gilt als einer der bedeutendsten französischen Gitarrenbauer des 20. Jahrhunderts. Seine Großeltern deutscher Herkunft waren geschickte Möbelschreiner, die aus Luxemburg nach Frankreich migriert waren. Friederich begann seine Ausbildung im Familienbetrieb bereits mit 13 Jahren und erlernte das Möbelhandwerk. 1954 besuchte er ein Konzert der französischen Gitarristin Ida Presti, was ihn tief beeindruckte. Daraufhin begann er unter Christian Aubin an der Académie de Guitare in der Rue Descartes in Paris Gitarre zu studieren. Da er sich kein neues Instrument leisten konnte, riet ihm Aubin, selbst eine Gitarre zu bauen. 1955 entstand so Friederichs erste Gitarre. 1959 begann er professionell Instrumente zu bauen. Bis 1960 hatte er 15 Gitarren gefertigt und zeigte seine jüngste Robert Bouchet, der ihn sehr ermutigte.

1962 traf Friederich erstmals das Duo Presti-Lagoya auf einer Reise nach Kanada, wie er 1985 im Guitar Magazine berichtete. „Ida spielte damals eine Bouchet, als Robert Bouchet auf seinem Höhepunkt war“, sagte Friederich. „Sie war sehr beeindruckt von meiner Gitarre, was für mich wichtig war.“ Lagoya schlug ihm vor, eine Gitarre für Presti zu bauen – jedoch anders als gewohnt. Er bat darum, dass der über der Decke liegende Teil des Griffbretts frei stehen und nicht verklebt sein sollte. Auf der Rückreise entwarf Friederich das Instrument und baute es nach seiner Rückkehr.

Friederich arbeitete mit einer stark analytischen und wissenschaftlichen Herangehensweise. Er dokumentierte alle Anpassungen und Änderungen in seinem Werkstattjournal, um eine möglichst konstante Qualität zu erzielen. Zu jeder Gitarre legte er ein Protokoll an: verwendete Hölzer, Maße, Decken- und Bodenstärken. Dieses Logbuch wurde zu seiner Datenbank, auf die er sich während des gesamten Bauprozesses stützte. Ab den 1980er-Jahren nahm er keine größeren strukturellen Änderungen mehr vor – der Weg dorthin war jedoch lang und geprägt von Experimenten. In den 1960er-Jahren entwickelte er drei Modelle: das Recital-Modell, das Arpege-Modell und ein Flamenco-Modell.

Lagoya unterstützte ihn mit wertvollen Ratschlägen. Das Duo Presti-Lagoya empfahl seine Instrumente 1964 außerdem Sophocles Papas (Columbia Music Company), wodurch Friederich eine starke Präsenz in den USA gewann.

1967 erreichte Friederich internationalen Ruhm, als er beim Gitarrenbau-Wettbewerb in Lüttich die Silbermedaille gewann (Gold ging an den Japaner Kohno). Zusätzlich erhielt er die Goldmedaille für herausragende handwerkliche Qualität.

Julian Bream lobte 1969 „die runde und warme Artikulation“ einer Friederich-Gitarre, die er auf einer USA-Tour spielte. Danach wollten viele internationale Gitarristen ein Instrument von ihm erwerben.

Zwischen 1960 und 1970 bot Friederich seine „Concert Guitar“ mit Seriennummer als Spitzenmodell an, während Recital- und Arpège-Modelle ohne Seriennummer preisgünstiger waren. Ab 1970 baute er ausschließlich Konzertgitarren mit Seriennummer und Datum. Über die Jahre dokumentierte er alle Instrumente penibel, einschließlich Maße, Beleistung und späterer Besitzer.

Friederich forschte zudem intensiv zu akustischen Themen im Laboratoire d’Acoustique der Universität Paris und hielt dort 1977 einen Vortrag über Geschichte und Funktion der Gitarre. Er beschäftigte sich stets mit der Frage, welche Klangqualitäten unterschiedliche Spieler bevorzugen.

„Manche Gitarristen spielen mit starkem Anschlag und wünschen langen Sustain. Andere wie Alvaro Pierri, Roberto Aussel oder Eduardo Fernandez suchen einen explosiveren, farbigeren Klang. Lagoyas Schüler bevorzugen Kraft, Sustain und gleichmäßige Artikulation. Mein persönlicher Geschmack tendiert zu einem vollen, warmen, tiefen Klang – eher wie ein Klavier als ein Cembalo“, sagte Friederich Anfang der 1990er-Jahre.