Wulfin Lieske
Nach Jahrzehnten aktiver Musik kehre ich zu meinen Wurzeln zurück: es ist immer noch und immer wieder das klassische Repertoire – es ist die freie Improvisation und das sich in immer größeren Kreisen ausbreitende Komponieren. Aber auch das Miteinander in Improvisation und Kammermusik ist aktuell, heute im Duo mit Klavier, Gitarre, mit persischer Tombak, Didgeridoo, mit klassisch-romantischen Arien und mongolischem Oberton-Gesang.
Die unablässige Suche nach dem reinen, perfekten Gitarrenklang, zieht sich als Roter Faden durch mein Künstlerleben. Als Manifestation des Schönen – in enger Symbiose mit der Komposition – verweise er auf Jenseitiges, ist ein Spiegel der Seele. Auch hier als lebendige Konstante: jene berühmteste aller Gitarren, „La Leona“ – das Meisterstück von Antonio de Torres, 1856 in Sevilla gebaut. Äusserlich unscheinbar und dennoch von unschätzbarem Wert, begleitet sie mich seit mehreren Jahrzehnten in tiefe Dimensionen Alter und Neuer Musik. Sie ist immer noch Ideal und Idol der modernen Gitarre und zugleich weist sie darüber hinaus ins zeitlos Absolute.
Ihr ist auch meine nächste Solo CD gewidmet: die Polyphonie der italienischen Hochrenaissance, die Ricercari von Francesco da Milano und Bachs berühmtestes Solowerk, die Partita d-moll (mit der Ciaccona), rahmen meine neue Komposition „In Luce“ ein, welche in Verbindung mit dem gleichnamigen Chorwerk als Ode an den Frieden entstand.