Beschreibung
Nachdem Richard Jacob um 1925 angefangen hatte, sich hauptsächlich mit dem Bau spanischer Gitarren zu befassen, entwickelte er seine Fähigkeiten besonders in Bezug auf einen spanischen Ton seiner Gitarren schnell weiter. Schon 1927 hatte er seine Gitarren spanischer Bauart dem Ideal in Konstruktion, Klang und Spielbarkeit so genähert, dass er sein Konzertmodell nach dem großen Vorbild Torres benannte. Schon einige Jahre vorher hatte Miguel Llobet über Gitarren des Markneukirchner Meisters gesagt: Eine der wenigen deutschen Gitarren mit spanischem Ton. Boden und Zargen dieser Gitarre sind aus Ahorn, den traditionellen Hölzern im deutschen Gitarrenbau (Antonio de Torres hatte einige seiner besten Gitarren ebenfalls aus Ahorn gebaut!). Der schwarz gebeizte Hals ist ebenfalls aus Ahorn, die Zusammenstellung des schönen goldgelben Tones des Ahorn und der schwarz gefärbte Hals ist für die Zeit typisch, ein für 1936 typischer ästhetischer Rückblick auf den Wiener Gitarrenbau des 19. Jahrhunderts. Typisch für das weißgerbersche Torres-Modell ist die aus eingelegten Ringen bestehende Rosette. Die Gitarre befindet sich in einem guten Zustand. An den Zargen haben vermutlich die Bodenbalken an den Seiten herausgedrückt, sodass diese gekürzt werden mussten. Um diese Stellen zu schließen wurde Ebenholz verwendet. Die neuen Mechaniken sind von Rubner.
Gitarrenbauer: | Richard Jacob Weissgerber |
Baujahr: | 1936 |
Decke: | Fichte |
Boden und Zargen: | Ahorn |
Mensur: | 650 mm |
Sattel: | 52 mm |