Beschreibung
In seinem neuesten Modell hat Thomas Ochs die Vozüge seines Modells „Kasha“ (Klarheit, Brillianz, fundamentaler Bass, Klangdauer des Tons, Ausgeglichenheit über alle Lagen und Saiten) mit den Vorteilen der sogenannten „Double-Top“ Bauweise (Volumen, schnelle Ansprache, große dynamische Breite) verbunden. Das resultierende Instrument unterscheidet sich sowohl in seiner Konstruktion und seiner Gestaltung, als auch in seinen klanglichen Möglichkeiten deutlich von der gängigen klassischen Konzertgitarre. Dieses Modell kann denjenigen Musikern als Werkzeug ihrer täglichen Arbeit dienen, die nach neuen Ausdrucksmöglichkeiten und genau nach den klanglichen Vorzügen suchen, die dieses Instrument bietet. Inspiration für sein Modell ‚Kasha‘ sind die Forschungen zur Akustik der Gitarre des amerikanischen Physikers Prof. Dr. Michael Kasha. Die daraus abgeleiteten Veränderungen sind konsequent in einem eigenständigen Gitarrenmodell umgesetzt. Die Gestaltung des Instruments spiegelt die dem Entwurf zu Grunde liegenden akustischen Prinzipien wider. Der Tatsache, dass die Gitarre unterschiedliche Frequenzen möglichst ausgewogen abstrahlen muss, wird in einer stark asymmetrischen Innenkonstruktion Rechnung getragen, bei der auch die Bodenkonstruktion einbezogen wird. Die asymmetrische Deckenbeleistung ermöglicht das Herausbilden unterschiedlicher Schwingungsbereiche für die einzelnen Frequenzlagen und verhindert den sog. ‚akustischen Kurzschluss‘. Der mitschwingende Boden befördert die Tonabstrahlung im Bassbereich: Die schwingende Grundfläche wird vergrößert und die Hohlraumresonanz wird gesenkt. Bei vorliegender Gitarre wurde das bekannteste Verfahren der Herstellung einer ‚Doppeldecke‘ angewandt: Das Laminat zweier sehr dünner (Ton-)Holzschichten mit einer Mittelschicht aus Aramidwabengewebe (‚Nomex‘). Diese, von Matthias Dammann und Gernot Wagner in den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts entwickelte Bauweise, hat sich in den letzten 20 Jahren als bedeutendste Innovation im Konzertgitarrenbau manifestiert. Als Alternative zu den sonst im Premiumsegment üblicherweise verwendeten Palisanderarten für Boden und Zargen hat sich Thomas Ochs für heimischen, geriegelten Birnbaum entschieden. Dieses äußerst dekorative Holz unterstützt die weiche Aufhängung des Bodens. Die äußere Schicht der Decke besteht aus Alpenfichte, die innere Lage aus kanadischer Rotzeder und die Mittellage aus Aramidwabengewebe. Der mit Carbonstäben verstärkte Hals aus Cedro mit angeschäfteter Kopfplatte ist in spanischer Bauweise mit dem Korpus verbunden. Der Obersattel aus Knochen sitzt nicht am Griffbrettende, sondern wird in das Griffbrett aus Ebenholz eingesetzt. So erreicht Thomas Ochs eine zusätzliche Versteifung des Hals-Kopf-Übergangs. Auch die aus Nussbaum gefertigte Einfassung des Griffbretts versteift die Halskonstruktion und sorgt für ein angenehmes Spielgefühl, da die Stege der Bundstäbchen seitlich nicht spürbar sind. Für die Randeinfassung des Korpus kommt ebenfalls Nussbaum zum Einsatz. Die Mechaniken kommen aus dem Hause Gilbert.
Gitarrenbauer: | Thomas Ochs |
Baujahr: | 2016 |
Decke: | Fichte |
Boden und Zargen: | Gerigeltes Birnenholz |
Mensur: | 660 mm im Bass; 640 mm im Diskant |
Sattel: | 52,5 mm |