Beschreibung
Dominik Wurth wuchs in einem kleinen ländlichen Dorf am Fuße des Schwarzwaldes in Deutschland auf. Mit Anfang zwanzig entdeckte er die Gitarre. Nach einer gewissen Zeit und technischen Fortschritten wurde er mit dem Klang seiner Anfängergitarre unzufrieden und brauchte ein besseres Instrument. Um einen tieferen Einblick in die Qualitätsunterschiede zu erhalten und um besser vorbereitet zu sein, sich das richtige Instrument zu kaufen, begann er mit der Lektüre über den Gitarrenbau. Nachdem er mehrere Bücher gelesen hatte, packte ihn die Idee, keine Gitarre zu kaufen, sondern eine zu bauen, und nach einer sehr langen schweren Zerreißprobe stellte er seine erste Gitarre fertig. Um seinem eingeschlagenen Weg eine Richtung zu geben, immatrikulierte er sich an der weltweit einzigen Hochschule für Streichinstrumente in Zwickau und schloss sein Studium 2012 ab. Während dieser Zeit erhielt er den Titel „Meister des Zupfinstrumentenmacherhandwerkes“.
Diese spezielle Harfengitarre basiert auf der Dyer Harfengitarre Typ 2 der Gebrüder Larson, einer Stahlsaitengitarre mit fünf zusätzlichen Bordunsaiten. W.J. Dyer wurde 1841 in London geboren und kam 1869 mit seiner Familie nach Amerika. Er arbeitete zunächst als Musiklehrer und eröffnete später zusammen mit seinem Bruder ein Musikgeschäft. Das Geschäft florierte , so dass die Firma Dyer an Größe zunahm. Zusammen mit dem Minnesota Conservatory of Music gründete er die erste Musikschule des Landes, stellte Klassenräume für Orchesterproben zur Verfügung und betrieb die Dyer Music Hall, die für kleine Konzertaufführungen genutzt wurde. Wahrscheinlich verkaufte er vor allem Klaviere und Orgeln, aber auch die gesamte Palette an Orchesterinstrumenten und zahlreiches Zubehör womit er 1891 einen Firmenwert von 500.000 Dollar erreichte.
Die Gebrüder Larson, Carl Johann Ferdinant Larson, geboren 1867 (l.) und Peter August Larson (r.), geboren 1873, emigrierten von Schweden nach Amerika und arbeiteten zunächst in einer Schlagzeugfabrik in Ravenswood, Illinois. Nachdem ein schweres Feuer die Fabrik 1893 zerstörte, mussten sich die beiden Brüder eine neue Arbeitsstelle suchen und landeten bei Maurer & Co., die hauptsächlich Gitarren und Mandolinen herstellten und wo sie nicht nur als Arbeiter beschäftigt waren, sondern bald zu Teilhabern der Firma wurden. 1901 wurden die Brüder von W.J. Dyer beauftragt, in seinem Namen weitere Harfengitarren zu bauen, um der ständig steigenden Nachfrage gerecht zu werden. Zunächst kopierten sie den Knutsen-Entwurf mit dem Larson-Dyer Typ 1 (1901-1904), aber nach einiger Zeit änderten sie das Design und es entstand das Modell Larson-Dyer Typ 2 (1904-1920), das erfolgreichste Harfengitarrenmodell, das heute so viele Gitarristen lieben und schätzen. Das Typ-2-Modell, von dem etwa 500-600 Exemplare hergestellt wurden, wurde später in fünf Stile unterteilt.
Der Klang ist einfach erstaunlich, mit kräftigen Diskantstimmen und einem nicht enden wollenden Sustain, gepaart mit den tiefsten Bässen, die man sich auf einer stahlsaitigen Gitarre wünschen kann. Es ist eine wahre Freude, auf dieser Harfengitarre zu spielen, auch weil diese Modelle besonders in Europa nicht leicht zu finden sind. Handwerklich gesehen ist diese Harfengitarre von Domink Wurth auf höchstem Niveau, auch in Anbetracht der recht kniffligen Konstruktion mit all den Bindings und Intarsien. Der Hall-Effekt, der durch die zusätzlichen Bässe erzeugt wird ist sehr inspirierend, und es fällt einem fast schwer, dieses wundervolle Instrument aus der Hand zu legen.
Gitarrenbauer: | Dominik Wurth |
Baujahr: | 2010 |
Decke: | Fichte |
Boden und Zargen: | Mahagoni |
Mensur: | 650 mm |
Sattel: | 48 mm |
Gewicht: | 2850 Gramms |
Eigenresonanz: | G# |
Mechaniken: | Rubner & Schaller |
Koffer: | Custom Hardshell |
Zustand: | Gebraucht |