Beschreibung
Andrea Tacchi wurde 1956 in Florenz (Italien) geboren, in einer Zeit, in der die Stadt mit Handwerksbetrieben und Künstlerateliers florierte. Dieses sehr anregende Umfeld und die Begegnung mit dem südamerikanischen Gitarrenbauer Ricardo Brané veranlassten ihn, Gitarrenbauer zu werden. In engem Kontakt mit Robert Bouchet und Daniel Friederich entwickelte er in den 80er Jahren sein handwerkliches Können und seinen künstlerischen Geschmack. Später lernte er von weiteren bedeutenden Gitarrenbauern wie Ignacio Fleta, José Romanillos und Robert Ruck und reiste dafür persönlich in die Vereinigten Staaten, nach England und Spanien. Andrea Tacchis außerordentliche Kunstfertigkeit wurde reichlich und verdientermaßen honoriert. Bereits 1985 erhielt er den ersten Preis beim renommierten internationalen Gitarrenbauwettbewerb „Concours International des Facteurs de Guitare“, der von Robert Vidal von Radio France organisiert wurde. Von da an führte die weltweite Anerkennung durch Gitarristen und Sammler zu einer Warteliste, die zu den beeindruckendsten ihrer Zunft zählt. Die Zahl legendärer Gitarristen, angesehener Professoren und junger Künstler, die Andrea Tacchi-Gitarren spielen, ist dementsprechend hoch. Um nur einige zu nennen: Carlo Marchione, Carlotta Dalia, Antigoni Goni, Renata Arlotti, Filomena Moretti, Flavio Cucchi, Robert Gruca, Colin Davin, Minoru Inagaki, und Marcelo Kayath.
Diese fantastische Gitarre aus dem Jahr 1989 ist in jeder Hinsicht außergewöhnlich. Die Coclea ist das wohl prominenteste Modell von Andrea Tacchi. Er begann 1989 mit dem Bau dieses Modells, so dass diese Gitarre eine der allerersten dieser Art ist. Der Name bezieht sich auf die „Cochlea“ des Innenohrs (lat. coclea), den physiologischen Ort, an dem Geräusche als Klang wahrgenommen werden. In Karsten Pedersens „Andrea Tacchi: Italian Maestro“, das 2004 in Guitart International veröffentlicht wurde, erklärt Tacchi seine Inspiration für die Coclea: „Seit den frühen 80er Jahren interessierte ich mich für die Regeln, nach denen die Gitarrenbauer des 19. Jahrhunderts die Form ihrer Instrumente entwarfen: eine Reihe von Kreisen und Dreiecken in einem mathematischen Verhältnis zur Länge des Korpus. Dann habe ich ein System von Sphären mit unterschiedlichen Durchmessern und Ebenen entwickelt, so dass diese Tangenten die Coclea bilden würden“.
Dieses Instrument, das aus einer wunderschönen Haselfichte und einem dunklen, CITES-zertifizierten Rio-Palisander gebaut wurde, ist ein wahres Juwel. Alles an der Konstruktion ist faszinierend: das Gewicht von nur 1370 Gramm, die komplexe und raffinierte Fächerbeleistung, das zweilagige, extra leichte Griffbrett und die genau ausgewogenen Proportionen der Gitarre, die fantastisch in der Hand liegt und leicht zu spielen ist. Sie wurde viel gespielt und befidnet sich in einem guten Zustand. Ein Haarriss auf der Decke und drei auf dem Boden wurden in unserer Werkstatt fachmännisch restauriert, wodurch sie sich in einem optimalen, konzerttauglichen Zustand befindet.
Der Klang dieser Gitarre ist außergewöhnlich, man könnte sagen, fast unverschämt gut. Die erste Saite gleicht einer Lanze die durch ihre Kraft und ihr Timbre beeindruckt, geradlinig und von erstaunlicher Projektion. Das gesamte Instrument ist sehr ausgewogen, und sein geringes Gewicht macht es bemerkenswert spielfreudig. Diese Gitarre ist ein absolutes Meisterwerk von einem der gefragtesten zeitgenössischen Gitarrenbauer; was für eine Ehre, sie in unserem Showroom zu präsentieren!
Gitarrenbauer: | Andrea Tacchi |
Baujahr: | 1989 |
Decke: | Fichte |
Boden und Zargen: | Brasilianischer Palisander (CITES zertifiziert) |
Mensur: | 655 mm |
Sattel: | 51,5 mm |
Gewicht: | 1370 Gramm |
Eigenresonanz: | G# |
Mechaniken: | Fustero |
Saiten: | Knobloch 400ADC |
Koffer: | Hartschalenkoffer |
Zustand: | Excellent |